Verkehrte Welt an Technik-Börsen: Verspätete Hoffnung statt Herbstblues?
Mancher Beobachter staunte in den vergangenen zwei Wochen nicht schlecht, als er die Entwicklungen an den globalen Aktienmärkten betrachtete. So sah sich der deutsche Leitindex DAX in den abgelaufenen 2 Wochen erneut starker Volatilität ausgesetzt. Erst Ende Oktober sorgten verstärkte Corona-Sorgen für massive Kurseinbrüche und ließen den DAX bis auf 11600 Punkte einstürzen. In der vergangenen Woche schöpfte der DAX aber neue Hoffnung, machte die Verluste in nur wenigen Tagen wieder wett und legte eine bemerkenswerte Rally hin. So stieg er auf ein neues Hoch um die 13200 Punkte, was einem Anstieg von ca. 6 % nur in den letzten 2 Tagen entspricht.
Doch was war passiert?
Es war die außerordentliche Meldung des Montags. So meldete das Mainzer Unternehmen Biontech, welches in Kooperation mit dem US-Konzern Pfizer seit Beginn der Pandemie einen Impfstoff gegen das neuartige SARS-CoV-2 Virus entwickelt, eine 90%-ige Wirksamkeit des zu Grunde liegenden Impfstoffes. Die sogenannte 3. Phase verlief dabei erfolgreich und es konnten bislang keine sicherheitsrelevanten Nebenwirkungen in einer groß angelegten Studie festgestellt werden. Dies ließ die Anleger an den Börsen jubeln und sorgte gesamtheitlich für ein wahres Kursfeuerwerk an den weltweiten Finanzmärkten.
Eine flächendeckende Impfung der Bevölkerung wird vermutlich aber erst ab 2021 stattfinden können. Die aktuelle Lage ist daher extrem fragil und die reine Existenz eines Impfstoffs ist kein Allheilmittel.
Online- und Lieferdienste unter Druck
Kehren wir doch auf die Aktienmärkte zurück. Es gibt immer Verlierer und Gewinner. Dieser einfache ökonomische Grundsatz lässt sich auch auf die Aktienwelt übertragen. Wenn man in die Zukunft schaut liegt es nahe, dass insbesondere Videokonferenzen und digitale Meetings wieder verstärkt in Präsenz stattfinden werden. So werden die Aktienwerte von Zoom Video Communications und Co. in der nächsten Zeit, spätestens jedoch, wenn ein Impfstoff flächendeckend zur Verfügung steht, verstärkt an Wert verlieren. Dies wirkte sich bereits diese Woche nieder. So verlor die Zoom Aktie am Dienstag fast 7 % und rutschte auf 384 Dollar ab. Bis zum Mittwochmittag verlor sie weiter (-9 %). Im Mittelwert hatte sich die Zoom Video Communications Aktie in vergangener Zeit um die 500 Dollar Marke gehalten.
Grund hierfür war neben den ansteigenden Corona-Zahlen sicher die weiterhin verstärkte Nutzung von digitalen Lehrangeboten. So haben viele Veranstaltungen an den Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland kurzfristig doch online stattfinden müssen. Dass die Aktie aber komplett abstürzt ist indes eher unwahrscheinlich. So werden vermutlich Meetings, welche früher in Präsenz durchgeführt wurden aus Bequemlichkeit und Praktikabilität zukünftig online stattfinden. Ferner sollten Online-Lieferdienste wie der von Experten kritisch beobachtete Lieferdienst Delivery Hero zu den Verlierern der Impfstoffentdeckung gehören. So fiel die Aktie von Delivery Hero am Dienstagnachmittag teilweise unter die wichtige 100 Euro Marke. Allerdings konnte diese bis zum Dienstagabend wieder überschritten werden.
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Was denkt ihr über den Impfstoff und den volatilen Aktienmarkt? Schreibt eure Meinung gerne in die Kommentare. Wir freuen uns auf einen regen Austausch.
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2 Kommentare zu dem Artikel "Verkehrte Welt an Technik-Börsen: Verspätete Hoffnung statt Herbstblues?"
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Hmbrgr 12. November 2020 um 15:10 Uhr ·Wer ein bisschen Ahnung vom Weltgeschehen hat, für den war das keine Überraschung. Wenn der verrückte Trump weg ist und der demente Korruptionsweltmeister Biden Präsident wird, wird sofort vermeldet, dass der Impfstoff da ist! Das führt dann sofort zu Kurssprüngen! Unter Trump durfte das nicht vermeldet werden, sonst hätte er die Wahl gewonnen!iLike 3
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Daniel 12. November 2020 um 16:10 Uhr ·Interessante These. Dass es westliche Regierungen gerne gesehen haben, dass Biden die Wahl gewonnen hat war anzunehmen. Dennoch gab es an der Börse nicht wenige, die Trump aufgrund seines wirtschaftsliberalen Kurses gerne noch eine weitere Amtszeit gesehen hätten. Dass ein Impfstoff vermutlich irgendwann kommt war anzunehmen, aber ein fixer Zeitpunkt lässt sich wohl kaum planen. Der Zeitpunkt mag clever gewählt sein, allerdings ist ein solcher Sprung an den Finanzplätzen aus meiner Sicht schon überraschend, wenn man die aktuelle Entwicklung der Fallzahlen trotz Lockdown im Hintergrund betrachtet und es bis weit in 2021 dauern wird, bis die gesamte Bevölkerung geimpft werden kann.iLike 0
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