{"id":77917,"date":"2017-04-26T14:29:19","date_gmt":"2017-04-26T12:29:19","guid":{"rendered":"http:\/\/www.apfelpage.de\/?p=77917"},"modified":"2017-06-14T17:52:00","modified_gmt":"2017-06-14T15:52:00","slug":"die-mobilfunk-zukunft","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.apfelpage.de\/news\/die-mobilfunk-zukunft\/","title":{"rendered":"Die Mobilfunk-Zukunft"},"content":{"rendered":"
In Zukunft sollen vernetzte Fahrzeuge f\u00fcr mehr Sicherheit und Komfort im Stra\u00dfenverkehr sorgen. Laut EU-Kommission soll es bereits bis 2019 an Autobahnen und wichtigen Verkehrsadern so weit sein. Fahrzeuge k\u00f6nnten sich dann gegenseitig vor Gefahrenstellen warnen, Routen anhand der tats\u00e4chlichen Verkehrslage anpassen und Kartenmaterial unkomplizierter aktuell halten. Im Verkehr kommt es weniger auf hohe Daten\u00fcbertragungsraten sondern viel mehr auf schnelle Reaktionszeiten an, damit es nicht kracht.<\/p>\n
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F\u00fcr die Vernetzung stehen gleich drei Funk-Techniken zur Auswahl: WLAN, LTE-V und 5G. WLAN-Standard 802.11p war der erste Vorschlag f\u00fcr die Verbindung der Verkehrsteilnehmer. Die hohe theoretische Datenrate der Technik kann in der Praxis jedoch deutlich fallen, wenn ein hohes Verkehrsaufkommen f\u00fcr viele Daten-Kollisionen sorgt. das pWLAN sendet au\u00dferdem auf einer Frequenz von 5,9 GHz. In diesem Frequenzbereich betr\u00e4gt die nutzbare Reichweite f\u00fcr Verbindungen zwischen zwei Fahrzeugen nur etwa 200 bis 300 Meter. Der fl\u00e4chendeckende Einsatz h\u00e4tte also kostspielige und langwierige Investition in mehrere hunderttausend WLAN-Repeater erfordert. Das pWLAN war au\u00dferdem nie f\u00fcr das Board-Infotainment konzipiert.<\/p>\n
Daher wurde nach Alternativen gesucht. Der Blick fiel schnell auf die bestehenden Mobilfunknetze. Weltweit gibt es etwa 7 Milliarden Mobilfunkanschl\u00fcsse \u2013 112 Millionen davon allein in Deutschland. Das bundesweit bereits gut ausgebaute LTE-Netz bot sich an. Das europ\u00e4ische Normeninstitut ETSI entwickelte es zu LTE-Vehicle-to-Vehicle, kurz LTE-V2V oder noch k\u00fcrzer LTE-V, weiter. Es setzt auf die bestehende Infrastruktur, bei der nur stellenweise L\u00fccken geschlossen und Software-Anpassungen vorgenommen werden m\u00fcssten. Schon diesen Sommer soll der neue Standard verabschiedet werden. Neben dem 5,9 GHz-Band kann LTE-V auch die bestehenden LTE-Frequenzen von 800, 900, 1.800 und 2.600 MHz mit entsprechend h\u00f6herer Reichweite nutzen. Da die Nachrichten der Verkehrsteilnehmer sehr kurz sind, geht dies kaum zu Lasten der Bandbreite. Daten-Kollisionen wurden technisch ausgeschlossen und Medieninhalte wie Filme k\u00f6nnen von den Passagieren \u00fcber das normale LTE-Netz abgerufen werden.<\/p>\n
Daneben wird bereits flei\u00dfig an der Mobilfunk-Zukunft gearbeitet: 5G NR (New Radio) soll ab 2020 mit besonders geringen Signallaufzeiten (Latenzen) punkten. Im Verkehr, wo es auch blitzschnelle Reaktionen ankommt, ist dies ein besonders wichtiger Aspekt. Freie Frequenzen gibt es jedoch nur noch oberhalb von 6 GHz oder sogar zwischen 40 und 60 GHz \u2013 f\u00fcr eine fl\u00e4chendeckende Versorgung wird LTE daher vermutlich langfristig seine Vorherrschaft behaupten k\u00f6nnen. Die 5G-Technik kann ihre Vorteile hingegen bei „ultra dense platooning“, also f\u00fcr Konvois mit nur wenigen Metern Abstand ausspielen k\u00f6nnen.<\/p>\n
Mitnichten. Schon heute gibt es nur noch drei wesentliche Unterscheidungsmerkmale f\u00fcr die Mobilfunker: den Preis, die Netzabdeckung und die H\u00f6he des Datenvolumens. In Zeiten von Over-The-Top-Diensten (OTT) wie Messengern spielen Zusatzdienste, SMS-Pakete und die Telefonie keine gro\u00dfe Rolle mehr. Es z\u00e4hlt allein das Datenvolumen.<\/p>\n
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Im Jahr 2009 lag der monatliche Datenverbrauch der deutschen Mobilfunknutzer im Schnitt bei 27 MB. Mit der zunehmenden Verbreitung von Smartphones hat sich dieser Wert inzwischen fast verzwanzigfacht<\/a>: 2016 waren es bereits 510 MB. Diese Entwicklung l\u00e4sst sich auch bei der 2009 in Deutschland im Prinzip noch nicht vorhandenen WhatsApp-Nutzung<\/a>: Fast 700 Nachrichten sollen die Deutschen monatlich im Jahr 2015 \u00fcber den Messenger verschickt haben. Zum Vergleich: Die Zahl der SMS-Nachrichten fiel zwischen 2009 und 2015 von ehemals 92,1 auf unter 40 monatlich verschickten SMS. Tendenz: weiter sinkend.<\/p>\n Doch gerade das Datenvolumen ist in Deutschland so teuer, wie bei kaum einem unserer Nachbarn. Ist in Finnland ein Inklusiv-Volumen von 50 GB \u00fcblich, steht das ach so fortschrittliche Deutschland mit nur einem Gigabyte pro Monat noch hinter Italien, Tschechien oder Spanien und nur knapp vor Ungarn.<\/p>\n Zudem sinkt die Kundenbindung. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts f\u00fcr Servicequalit\u00e4t<\/a>\u00a0ist die ohnehin nicht sonderlich hohe Kundenzufriedenheit bei den g\u00fcnstigen Discountern noch am h\u00f6chsten, w\u00e4hrend ausgerechnet die gro\u00dfen Netzbetreiber Telefonica, Telekom und Vodafone das Schlusslicht bilden. Dabei setzten die Discounter auf eben diese drei gro\u00dfen Netze, die sich qualitativ immer mehr angleichen und die Wechselfreudigkeit der Kunden damit erh\u00f6hen. Auch die M\u00f6glichkeit, der Rufnummernmitnahme s\u00e4gt an der Bindung zum Kunden.<\/p>\n Statt auf das ver\u00e4nderte Nutzerverhalten zu reagieren, wird die Nutzung von P2P-Dienste (Peer-to-Peer), Instand Messaging oder VoIP (Voice over IP) in den AGB untersagt. Mit dem vermeintlich kundenfreundlichen Angebot, die Nutzung von Streaming-Diensten nicht vom Datenvolumen abzuziehen, schie\u00dft man stattdessen gegen die Netzneutralit\u00e4t<\/a>.<\/p>\n Die eSIM k\u00f6nnte die Gesch\u00e4ftsbedingungen lockern. Sowohl Samsung, als auch Apple verhandeln mit dem Verband der Mobilfunknetzbetreiber \u00fcber die Einf\u00fchrung der eSIM. Dabei handelt es sich um eine fest im Ger\u00e4t verbaute SIM-Karte, auf die jeder Mobilfunkbetreiber aufgeschaltet werden kann. Der Kunde kauft k\u00fcnftig nur noch das Handy und w\u00e4hlt bei der Ersteinrichtung den gew\u00fcnschten Tarif. Der Mobilfunkanbieter spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Die Kontrolle \u00fcber die eSIM liegt dann beim Hardware-Hersteller, die einen Mobilfunkanbieter dann in das Angebot aufnehmen oder eben auch davon ausschlie\u00dfen k\u00f6nnen, wenn dieser beispielsweise bestimmte Onlinediensten in seinen AGB verbietet.<\/p>\n Mit der Subventionierung teurer Smartphones \u00fcber die Grundgeb\u00fchr des Vertrags werden sich in in Zukunft ebenfalls keine Kunden mehr binden lassen. In den USA ist Apple bereits dazu \u00fcbergegangen, seine Ger\u00e4te f\u00fcr eine monatliche Geb\u00fchr zwischen 32,41 und 45,75 US-Dollar (je nach Modell und Speichergr\u00f6\u00dfe) selbst zu vermieten<\/a>.\u00a0Etwa 37 Prozent der Kunden sollen sich bereits f\u00fcr diese Option entschieden haben. Die Kunden bekommen dann jedes Jahr das aktuelle Modell inklusive AppleCare+. Dadurch werden deutlich mehr dieser Servicevertr\u00e4ge abgeschlossen und Apple erh\u00f6ht seine Gewinnmarge um etwa 5 Prozent, die zuvor an die Mobilfunkanbieter flossen. Au\u00dferdem wird der Upgrade-Zyklus von 24 auf nur noch 12 Monate reduziert und zugleich sichert sich Cupertino die Kontrolle \u00fcber den Gebraucht-Markt. Samsung setzt inzwischen auf ein \u00e4hnliches Modell.<\/p>\n Apple und Co \u00fcbernehmen mit eigenen Diensten wie Apple Music oder iCloud immer mehr Dienstleistungen. Immer wieder keimen Ger\u00fcchte auf, Apple k\u00f6nne sich langfristig zu einem VMNO, also einem virtuellen Mobilfunkanbieter, entwickeln und auch mit Projekten zur fl\u00e4chendeckenden WLAN-Verf\u00fcgbarkeit wird die Rolle der Mobilfunker immer h\u00e4ufiger infrage gestellt. Mit dem Projekt Loon<\/a> will Alphabet\u00a0dem Inselstaat Sri Lanka beispielsweise einen gro\u00dffl\u00e4chigen WLAN-Zugang verschaffen. Kunden binden sich zunehmend an Anbieter, die Ihnen ein komplettes \u00d6kosystem aus einer Hand bieten. Den Mobilfunkern fehlten bislang die innovativen Ideen f\u00fcr eine solche Umgebung. So lange sich daran nichts \u00e4ndert, wird sich ihre Rolle in Zukunft wohl zunehmend auf das blo\u00dfe Bereitstellen der Funktechnik beschr\u00e4nken.<\/p>\n [via Golem.de<\/a>]<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" In Zukunft sollen vernetzte Fahrzeuge f\u00fcr mehr Sicherheit und Komfort im Stra\u00dfenverkehr sorgen. Laut EU-Kommission soll es bereits bis 2019 an Autobahnen und wichtigen Verkehrsadern so weit sein. Fahrzeuge k\u00f6nnten sich dann gegenseitig vor Gefahrenstellen warnen, Routen anhand der tats\u00e4chlichen Verkehrslage anpassen und Kartenmaterial unkomplizierter aktuell halten. 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Aufstrebende Hardware-Hersteller<\/h4>\n
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